
In unserem letzten BIM Beitrag ging es um die praktische Wertsteigerung eines echten 3D-BIM-Arbeitsablaufes. Rollen wir nun unsere virtuellen Ärmel hoch und reden wir einmal über die Vorteile von typischem 3D-BIM im Vergleich zu klassischem 2D-Zeichnen. Wir vergleichen beide Arbeitsweisen in Bezug auf Funktionalität, Planungsphasen und Arbeitsergebnissen.
Die 5 wesentlichen Unterschiede bei 3D BIM:
1. Automatisierte Verwaltung der Projekt-Dokumente
Beim klassischen 2D-Zeichnen sind die fertigen Zeichnungen unabhängige DWG-Dateien, welche auf diverse externe Referenzen (XRefs) verweisen können. Diese Dateien werden als Plansätze zusammengefasst und Datei für Datei einzeln verwaltet. Bei Planungsänderungen müssen die Änderungen an den Zeichnungen manuell vorgenommen werden. Sicherzustellen, dass jede Ansicht auf jeder Zeichnung im ganzen Plansatz auch wirklich stimmt, ist hier sehr komplex und fehleranfällig.Beim Arbeiten in 3D mit BIM werden das Gebäudemodell und seine Meta-Daten in einer Datenbank gespeichert.
Diese Datenbank wird automatisch verwaltet - genauso wie die Plansätze, aus welchen die finalen Bauunterlagen bestehen. Bei Änderungen am BIM-Modell werden alle generierten Zeichnungsansichten automatisch aktualisiert. Die geänderten Ansichten werden gekennzeichnet, damit sie überprüft werden können. So werden Genauigkeit und Korrektheit der Plansätze sichergestellt.
(Beim Marktführer der BIM-Anwendungen, Autodesk® Revit, wird die gesamte BIM-Datenbank in einer einzigen (oft riesigen) Datei gespeichert. BricsCAD BIM verwendet stattdessen DWGs und XRefs für die Verwaltung, was einzigartig ist und das gleichzeitige Arbeiten mit mehreren Teilnehmern erheblich erleichtert.
2. Visualisierung mit Körper- und ArchitekturmodellenBeim Arbeiten mit 2D-Zeichnungen wurden gewöhnlich eine Kombination aus handwerklichen Modellen, handgezeichneten Skizzen und Renderings benutzt, um dem Kunden einen Entwurf zu visualisieren. Innerhalb der letzten 10 Jahre nutzten viele Firmen – inklusive derer die auf BIM setzen – vermehrt auf Flächenmodellierer (z.B. SketchUp von Trimble) um virtuelle Modelle zu erstellen und zu rendern. Mit Hilfe solcher 3D Modelle können Architekten sehr wirklichkeitsnahe und plausible Renderings generieren, die für die Freigabe vom Bauherrn äußerst hilfreich sind.
Unabhängig von der Zeichenmethode werden Körper- und Architekturmodelle weltweit eingesetzt.
Entwürfe direkt im BIM Editor zu erzeugen ist mit fast jeder 3D BIM Lösung möglich. Dennoch werden dafür häufig flexiblere Programme (z.B. wieder SketchUp) eingesetzt. Das führt aber dazu, dass im Nachgang BIM-Techniker diese 3D-Modelle erst wieder in BIM-fähige Daten mit der entsprechenden CAD-Genauigkeit konvertieren müssen. Ein Haupt-Kritikpunkt an solchen Programmen wie SketchUp ist, dass man mit ihnen unbaubare Konstrukte erzeugen kann. Diese "Fantasie-Gebäude" bestehen aus Flächen-Geometrien die zwar ästhetisch ansprechend aussehen, aber sich leider nicht in der Praxis umsetzen lassen. Und etwas das man nicht bauen kann, kann kein repräsentatives und nutzbares BIM-Modell sein. Daher erscheint diese zweigeteilte Arbeitsweise nicht wirklich sinnvoll.
(3D BIM in BricsCAD beginnt mit echten Volumenkörpern, um die Baubarkeit sicherzustellen. BIM-Techniker brauchen wir nicht. Niemals.)

3. Reibungsloserer Übergang zwischen den Leistungsphasen
In der 2D-Welt werden die visualisierten 3D-Modelle nach Freigabe vom Bauherrn häufig "seziert", um bei der Erstellung von Zeichnungsansichten zu helfen. Wegen den Limitierungen von Flächenmodellierern ist die übertragene Geometrie oft beschränkt nur auf einfache Außenansichten und Grundrisse anwendbar. Oft traut man auch deren Genauigkeit nicht so ganz über den Weg. So wird am Ende dann doch wieder von vorn begonnen, weil es einfacher und sicherer ist.
Visualisierte 3D-Modelle aus externen Programmen müssen nach Freigabe des Bauherrn für 3D BIM an einen BIM-Techniker übergeben werden.Der Techniker übersetzt nun das 3D-Modell in ein gültiges BIM-Modell. Abhängig vom Grad der Ungenauigkeiten des Entwurfsmodells kann dies leider auch bedeuten, ganz von vorne anzufangen. Diese Ungenauigkeiten des Modells, welches ursprünglich nur für die Visualisierung erstellt wurde, schränken seine Weiterverwendung erheblich ein. Solche problematischen Daten unverändert ins BIM zu übergeben, ist keine gute Idee, denn die für CAD benötigte Genauigkeit wäre nicht gewährleistet.
(BricsCAD BIM ist anders. Sie müssen niemals wieder von vorne beginnen und es enthält gleichzeitig die für CAD benötigte Genauigkeit.) Mehr erfahren Sie in unserem nächsten Artikel über die Effektivität von BIM.
4. Automatische Aktualisierung der Bauzeichnungen
In einem 2D-Projekt bestehen nur wenige Verbindungen zwischen den einzelnen Dateien. Einzelne Zeichnungen werden möglicherweise in Plansätzen zusammengefasst, aber Abhängigkeiten zwischen den Zeichnungen und ihren XRefs werden trotzdem manuell verwaltet. Diese Notwendigkeit der manuellen Verwaltung bedeutet im Grunde, dass jede einzelne DWG-Datei ein eigenständiger und separater Teil des Projektes ist. Plansätze werden auch manuell konfiguriert. Alle Ansichten werden einzeln und nacheinander erzeugt, angeordnet und beschriftet. Darin steckt ein enormes Fehlerpotenzial, besonders sobald Änderungen anfallen.In der Welt von 3D-BIM sind alle Projektdateien eng miteinander verbunden.
Die Quelle aller Ansichtsfenster in den Layouts des BIM Projektes (Grundrisse, Ansichten Raumdetails etc.) sind automatisch generierte BIM Schnitte. Aufgrund der zentralisierten Informationsverwaltung des BIM wirken sich Änderungen am Modell automatisch auf alle Zeichnungen aus. Alle automatisch geänderten Ansichtsfenster werden zusätzlich markiert, damit diese erkannt und überprüft werden können.

5. Minimiertes Potenzial für menschliches Versagen
Klingt nach einem coolen Bandnamen, oder? In Wahrheit können schlimme Dinge passieren, wenn die Daten von 2D-Projekten nicht konsistent sind. Und das passiert tatsächlich häufiger als man denkt. Mehr Zeichnungen müssen öfter geprüft werden, Fehler können sich einschleichen. Wenn die Bauzeichnungen nicht das wiedergeben was sie sollten, kann es später richtig teuer werden.Ändert man ein BIM-Modell, werden alle Zeichnungen des Projektes automatisch aktualisiert. BIM bedeutet, dass weniger Zeichnungen geprüft werden müssen, denn der Fokus liegt hier auf der Änderung des Gebäudemodells selber und nicht wie diese sich zeichnerisch auswirkt. So können Sie Ihre eigentliche Arbeit machen und lassen den Computer tun, wofür er gedacht ist – Sie beim Erfassen und Verwalten von konstruktiven Entscheidungen zu unterstützen.Probieren Sie es aus und lernen Sie unsere unkonventionelle Herangehensweise kennen mit BricsCAD BIM.
Don Strimbu

(Dieser Beitrag wurde im Original von Don Strimbu, VP Communications für Bricsys NV im Bricsys Blog veröffentlicht.)
Zugehörige Blogbeiträge:Warum BIM verwenden
Vergleich der Arbeitsweisen: 3D BIM und 2D Zeichnen
So effektiv ist 3D BIM mit BricsCAD